Angelika Mandler-Saul
Wiederunterwegs
Im Lesachtal und im Gailtal in SüdwestKärnten hat sich die weltweit erste Slow Food® Travel Region formiert. Eine Reise als Vorkosterin wiederunterwegs. Die weltweit erste Slow Food® Travel Region befindet sich in Kärnten und dort im „köstlichsten Eck“, ganz im Südwesten. „Alpin Kulinarik“ war hier schon in den letzten 30 Jahren immer Thema – jetzt isst man die Kärntner „Morende“ (=Nachmittagsjause – war auch meinem Oberdrautaler Mann nicht geläufig) auch nach den Slow Food ® Travel Grundsätzen:
Saubere und faire Produkte aus der heimischen Landwirtschaft müssen im Lesach- oder Gailtal hergestellt und verarbeitet worden sein. Man reist zum „Ursprung des Guten Geschmacks“ und danach werden die köstlichen Endprodukte in traumhafter Umgebung ausgiebig schnabuliert. Muss nicht unbedingt langsam sein, der Verzehr (eine solche Langsamkeit liegt mir ohnehin nicht besonders), Genießen ist allerdings – schon aufgrund der natürlichen Umgebung – in jedem Falle angebracht.
Auch bei unserem 4. Österreichischen Reisebloggertreffen in Kärnten geht´s um Slow Food. Wir lernen und sehen und erleben unmittelbar vorort, wo der gute Geschmack (der Käse, der Landmais, der Speck, das Bier, etc herkommen), wer daran gearbeitet hat, wie die Umgebung der Produktionsstätte aussieht, arbeiten theoretisch ein wenig mit und sind dann beim abschließenden Verkosten auch praktisch mit dabei. Das können und sollen aber nicht nur wir Reiseblogger tun, sondern diese „ERLEBNISSE“ rund um die Slow Food® Travel Region können von allen Besuchern unmittelbar vorort gebucht und erlebbar gemacht werden.
Ein paar kulinarische „Erlebnisse“ habe ich für diesen Beitrag herausgepickt – zum Gusto Holen und Selbst Ausprobieren. Der Ursprung des Guten Geschmacks (rein kulinarisch betrachtet) – hier findet man ihn sicher:
WIEDERUNTERWEGs als Vorkosterin in Kärnten – Slow Food® Travel.
- Ich tausche mal das heimatliche Dellach im Drautal meines Mannes mit dem Dellach im Gailtal und wir sind mittendrin im „NUDL-KUDL-MUDL-ERLEBNIS“ bei den aus Film und Fernsehen fast schon berühmten Schwestern Ingeborg und Gudrun Daberer im Slow Food Gasthof Grünwald. Heißt es doch nicht umsonst in Kärnten „A Dirndl, dos nit krendln kann, kriagt kan Mann“. Ich weiß das, denn meine Schwägerin und meine Schwiegermutter in Irschen sins begnadete Krendlerinnen. Hier lernt man, die Kärntner Nudln selbst zu machen, zu krendln, zu kochen und den KudlMudl dann zu essen. Wir haben nur letzteres ausprobiert – hat hervorragend geklappt. In besonderer Erinnerung werden mir ewig die besten Salzstangerln der letzten 44 Jahre bleiben. Das ganze ERLEBNIS gibts ab €35.
- Gleich daneben in St. Daniel steht das Biohotel Daberer. Nicht nur weil es drinnen molligwarm ist, sondern auch wegen der schönen Farbtöne und der nahen Bibliothek im Wohnzimmer (ein viel schöneres Wort als Lobby) – vielleicht auch wegen dem Prosecco mit home made Lavendel Sirup, finde ich es hier gleich supergemütlich. Dazu kommt der schönste Yoga Saal all meiner Spa-Besichtigungen (weil untermalt mit Fluss-Geplätscher und riesigen GlasSchiebetüren in die Natur) und ein Teich mit Krebsen (Schwimmen im Wald!). Hier kosten wir uns durch das Slow Food Menü – ebenfalls sehr erfolgreich. Die einen schwärmen vom köstlichen Maibock, die anderen von den farbenfrohen veganen Alternativen. Hervorragend persönliches Service, sympathische Chefin. 6 Gänge ausgiebiges Slow Food, dann geht nichts mehr bei mir.Anklicken um
- Weiter gehts gen Westen Richtung Kötschach Mauthen in die Genusswerkstatt von Sissi und Stefanie Sonnleitner. Zufällig kommen wir gerade richtig zum „SchlemmerFrühstück“, das kann kein Zufall sein. Stefanie begrüßt uns mit einem Superfood Sangria, veganem Tartare (Begeisterung!), Loncium Bierbrot, Lesachtaler Natursauerteigbrot und anderen Slow Food Frühstücks-Goodies. Meine Favoriten: Die Schwarzbeeren und der frische Rhabarber. Die Kochseminare (es gibt auch einen Krendl-Workshop, wer noch unfreiweillig unverheiratet sein sollte) können hier als ERLEBNIS gebucht werden. Für mich und alle Blogger der Welt optimal: Der Online Kochkurs. Stefanie Sonnleitner schwärmt von pflanzenbasiertem Kochen. Klingt sehr überzeugend: „Koch Dich glücklich und gesund“.Anklicken um
- Gleich um die Ecke liegt Würmlach und Sepp Brandstätter vom „Gailtaler Weißer Landmais“ kommt uns schon einladend entgegen. Die Polenta (sprich „Blentn“, audio-transkribiert von der Aussprache meines Mannes) hatten wir schon einige Male verkostet – süß und salzig – hier sind wir eben einmal mehr beim „Ursprung des Guten Geschmacks“ gelandet. Beim ERLEBNIS „Landmais“ gibts einen Spaziergang über die Felder, viel Einblick in die Lage der Landwirtschaft sowie Dabeisein beim Mahlen (Mehl und Grieß) und selbst Hand Anlegen beim „Fiedern“ und „Abrebeln“ der Tschurtschen. Belohnt werden wir auch hier kulinarisch. Das ERLEBNIS gibts ab €20. Übrigens: Hier gibts das Urkorn aus Maismehl, garantiert glutenfrei.
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- Auffi am Berg, nach ganz hinten ins naturbelassenste Tal Europas geht´s, ins Lesachtal und dort nach Maria Luggau zum immateriellen UNESCO Kulturgut, dem Lesachtaler BROT. Hier finden sich gleich 5 (in Worten: FÜNF) betriebsfähige und auch betriebsame Wassermühlen – erst jüngst waren wir #wiederunterwegs in der Bela Krajina in Südslowenien und haben dort eine bewundert). Ich liebe Wasser, Flüsse und klappernde Wassermühlen, das soll hier gesagt sein. Die Wassermühlen mahlen offiziell aus dem Lesachtaler Korn das Mehl, mit dem Rosa Lanner im Hotel Wanderniki für die ERLEBNISSE ihrer Gäste ihr Natur-Sauerteig Brot fabriziert. Musikalisch begleitet vom Sohn und Tourismusobmann Nikolaus Lanner auf der Quetschn, Kräutersaft und Schwarzbeeren Saft (!) trinkend sowie die üppige Morende verzehrend, warten wir auf „unser“ Brot. Das Erlebnis gibts für alle ab €69.
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- Dass es positives und fast gesundes Fett im Speck gibt, hat mein Mann immer schon geahnt. Nun haben wir den Beweis: Im Biedermeierschlössl Lerchenhof in Hermagor erleben wir knapp vor der Heimfahrt noch ein Geschmacks-Erlebnis: Wein-Speck (natürlich mit Grünem Veltliner, what else, spricht die Weinviertlerin) und Heu-Speck. Und die anderen Speckarten waren auch köstlich. 10 glückliche Schweine werden von uns besucht und gleich danach gehts in die Speckkammer, wo jetzt die früheren und ehemals glücklichen Schweine in Form von ordentlichen Speck-Reankn erst mal abhängen und rasten. Wer das Erlebnis am eigenen Leib erleben will (im übertragenen Sinne), kann das bei und mit der Familie Steinwender mit „Faszination Speck“ einen ganzen Tag mal ausprobieren – viel inkl. im ERLEBNIS Package ab €75.
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- Erst die Performance, dann der Genuss beim Edelgreißler Herwig Ertl. Sonntags sind wir geladen, um Herwig Ertl beim „Bespielen“ seiner Genuss-Werkstatt beizuwohnen. Erst sind wir geblendet von der üppig eingedeckten und dekorierten Tafel, dann von der besagten Performance, weiters von den Essig-Bestäub Aktionen und dem Fachwissen des Meisters und zuletzt fallen wir wie die Heuschrecken über die feilgebotenen kulinarischen Mitbringsel seines Feinkostladens für daheim her, was durchaus gewollt war. Ob das Sardellenbrötchen daheim auch mit Sardellen vom Hofer, dafür mit dem von uns dort angeschafften Zitronenbalsam-Essig auch eine Geschmacks-Explosion ist, wird zu testen sein. Die Weine waren köstlich, die Taglilie hat mich überzeugt, ich erinnere mich gerne an die sonnengeküssten Tomaten auf der Schwiegermutterzunge und das teueste Speckbrötchen der Welt. Zudem bin ich überzeugt, ohne Spezial-Essige nicht mehr weiterleben zu wollen. Danke.
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- Wir haben unser möglichstes getan, um in den 2 Tagen möglichst viele Slow Food® Travel Genuss-Erlebnisse zu testen: Noch mehr gibts hier. Wer nicht im Biohotel Daberer absteigen kann oder darf, dem sei neben dem Landhof der Sonnleitners auch noch der Hansbauerhof in Jenig ausdrücklich empfohlen (auch tolle Appartements für den Skiurlaub!).
HINWEIS: Die ReisebloggerInnen Österreich (www.reiseblogger.at) wurden von Kärnten Tourismus und Slow Food Travel Carinthia eingeladen, die Region Lesachtal und Gailtal und die Genüsse der ersten Slow Food Travel Destination zu erkunden.
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